Monsun
Beim Monsun handelt sich um eine großräumige Luftzirkulation im Gebiet der Tropen und Subtropen (hauptsächlich im Indischen Ozean), bei der sich die Hauptwindrichtung zweimal im Jahr ändert. Sowohl die Änderung des Sonnenstandes zwischen den Wendekreisen, als auch die unterschiedlichen Temperaturen der Erdoberflächen, Land und Wasser, sind für die Entstehung von Monsunwinden verantwortlich. Charakteristisch sind starke, langanhaltende Monsunregenschauer, die großflächige Überschwemmungen, Erdrutsche und Zerstörung mit sich bringen können. Andererseits ist der langersehnte Niederschlag ein Segen für die Landwirtschaft.
Besonders ausgeprägt ist der Monsun auf dem indischen Subkontinent, in Südostasien, in Teilen Afrikas sowie in Nordaustralien. Abhängig von der Region, fallen die Monsunregenzeiten unterschiedlich aus.
Am Beispiel Indiens lautet der immer wiederkehrende Monsunzyklus wie folgt:
Im Sommerhalbjahr steigen die Temperaturen in Indien stark an. Die Sonne steht zu dieser Zeit am höchsten, teilweise werden zwischen 40 und 50°C im Schatten gemessen. Die Hitze lässt die Luft schnell nach oben aufsteigen. Vom Indischen Ozean strömt kühlere Luft nach. Aufgrund der Temperaturunterschiede entstehen in weiterer Folge Monsunwinde aus Südwest. Diese bringen die mit viel Feuchtigkeit angereicherte Luft in Richtung Festland (Westküste). Die Luftmassen stauen sich schließlich an den Gebirgshängen (Himalaya, Westghats) und regnen sich ab. Im Winterhalbjahr dreht der Wind seine Richtung (Nordost) und zieht wiederum vom Land aufs Meer hinaus. Starke Niederschläge sind nun im Osten Indiens, sowie am Golf von Bengalen zu erwarten.